Seligenstadt

Nicht die Liesel, sondern die Lucie „von der“ Post hat uns auf heitere Weise Seligenstadt nähergebracht…!

Auf dem Marktplatz, wo uns Einhard – Gründer der Stadt - oberhalb des Erkers seines Hauses zuschaut, beginnt unser Rundgang durch Seligenstadt.

Eine der amüsanten Anekdoten erzählt von der kräftigen Emma, der Lieblingstochter Karls des Großen, die ihren Liebsten Einhard huckepack über den verschneiten Aachener Hof trug, um Fußspuren im Schnee zu vermeiden.

Das Liebespaar wurde dennoch entdeckt und flüchtete nach Obermühlheim, wie es damals hieß. Als Kaiser Karl Jahre später in die Stadt kam und seine Tochter Emma wieder fand, soll er ausgerufen haben:

Selig sei die Stadt genannt, da ich meine Tochter wieder fand!“

Von nun an hatte die Stadt ihren Namen.

 

Am 11. Januar 815 erhielt Einhard, der Biograph Karls des Großen, das königliche Gut Mulinheim – das spätere Seligenstadt – als Geschenk für seine Verdienste am kaiserlichen Hof in Aachen. Diese Schenkung ist die erste urkundliche Erwähnung vom heutigen Seligenstadt. Einhard, ein Sohn aus eher unbedeutender Familie wurde mit Intelligenz und Geschick zu einer der großen Persönlichkeiten am Hof und diente gleich zwei Kaisern als Ratgeber.

 

Nach einem Spaziergang durch die schmalen Gassen vorbei am „Roten Brunnen“ (wo die kleinen Seligenstädter herkommen!), gelangen wir zum Main bevor wir die Einhard-Basilika mit dem Silberschrein, der die Reliquien der frühchristlichen Märtyrer Marcellinus und Petrus beherbergt, besichtigen.

 

Die Gründung des Klosters Seligenstadt geht auf Einhard zurück. Im späten 17. und frühen 18. Jh. wurde das Kloster im Zuge der Barockisierung stark umgebaut. Fast tausend Jahre lebten und arbeiteten Mönche hinter den Klostermauern nach den Regeln des heiligen Benedikts, bis das Kloster 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst wurde.

Seit den 1980er Jahren wird die Klosteranlage behutsam im Sinne der letzten Blütezeit des 17. und 18. Jh. restauriert. Heute bietet das ehemalige Benediktinerkloster mit den Klausur- und Wirtschaftsgebäuden sowie dem Klostergarten einen unvergesslichen Einblick in das klösterliche Leben. Ab 1986 wurden die Gärten auf Basis von Quellen und Grabungsfunden gemäß ihrer historischen Struktur und Bepflanzung rekonstruiert.

Der wunderschöne Klostergarten beeindruckt durch seinen Apothekergarten, Kräutergarten mit Gewürzen, Gemüsegarten mit traditionellem Mischkulturanbau, Orangerie mit Zitruspflanzen und Obstbäumen, Färbergarten mit Färbepflanzen. Die ehemalige Benediktiner Abtei gehört zu den Staatlichen Schlössern und Gärten des Bundeslandes Hessen.

Zum Abschluss haben wir im Restaurant „Zu den Drei Kronen“ – wo Napoleon übernachtet haben soll –mit einem Abendessen den Tag ausklingen lassen.

Yvonne Chaumien-Ziegenbein

 

Par une belle après-midi de mai, trente membres de notre Club se sont retrouvés sur le «  Marktplatz » de Seligenstadt où nous attendait notre guide Lucie pour une visite commentée de la ville et de sa basilique- Par sa verve enjouée et ses anecdotes pittoresques notre guide refit l’histoire de la ville, la grande mais surtout la petite, ce qui nous enchanta. Depuis l’hôtel de ville jusqu’à la basilique et ses merveilleux jardins attenants, nous parcourûmes ainsi plus de vingt siècles d’histoire. Le repas qui suivit au restaurant « Zu Den Drei Kronen » fut délicieux, et mit un point final à une sortie fort réussie.

Martine Ulbig