West-End Synagoge

 

In gespannter Erwartung trafen wir uns am 24. November in einer beachtlich großen Gruppe zur Besichtigung der imposanten Westend-Synagoge. Die 1908 bis 1910 im Jugendstil mit assyrisch-ägyptischen Anklängen erbaute Westend-Synagoge ist die größte Synagoge in Frankfurt am Main. Sie überstand als einzige der vier großen Synagogen schwer beschädigt die Novemberpogrome 1938 und die Bombenangriffe des zweiten Weltkrieges. 1950 wurde sie nach provisorischer Renovierung wieder eingeweiht, 1989 bis 1994 durch den Architekten Henryk Isenberg denkmalgerecht restauriert. Die Westend-Synagoge ist Synagoge unterschiedlicher Richtungen des Judentums. Zurzeit werden im eigentlichen Synagogenbau mit der repräsentativen Kuppel die Gottesdienste der orthodoxen Hauptgemeinde abgehalten. Im ehemaligen Trausaal hat die Chabad-Gemeinde ein Talmundseminar eingerichtet. In einem weiteren Raum treffen sich die liberalen Gemeindemitglieder.

Zur Geschichte: Nach Aufhebung des Ghettozwangs 1806 verließen viele Frankfurter Juden die Judengasse mit ihren beengten, unhygienischen Verhältnissen. Sie siedelten ins Ostend, später ab etwa 1860 ins neu entstandene Westend, wo dann im Jahr 1908 mit dem Bau der Synagoge in der Freiherr-vom-Stein-Strasse begonnen wurde, Einweihung 1910. Im November 1938 legten SA-Männer Brand im Innenraum der Synagoge, wodurch das Dach und der komplette Innenraum schwer beschädigt und die Synagoge unbenutzbar wurde. Im Judenvertrag von 1939 wurde die jüdische Gemeinde gezwungen, sämtliche Liegenschaften weit unter Wert an die Stadt Frankfurt zu verkaufen. Die Westend-Synagoge blieb nach dem zwangsweisen Verkauf als einzige vom Abriss verschont. Sie diente während des Zweiten Weltkrieges als Möbellager sowie als Kulissenlager für die Oper Frankfurt.

Nach dieser äußerst interessanten und lehreichen Führung durch die Geschichte der Synagoge, die mit großem Interesse aufgenommen wurde, ließen wir den Abend mit einem leckeren Menu und einem oder zwei edlen Tropfen im Restaurant „Knoblauch“ ausklingen.

Thea Fricker

 

 

Nous étions 35 amis de l'Alsace pressés de visiter la synagogue du Westend. Plus qu'une simple synagogue, c'est le centre spirituel juif de Francfort, avec la "judische Volkshochschule".
Construite en 1910, le mélange de Jungendstil et d'art égyptien est omniprésent.

A l'intérieur, la brillance éclatante du lieu nous frappe: un lustre imposant, de nombreuses dorures, des lampes de Chabbat, et une coupole magnifique dont les triangles peints à la Vasarely en augmentent encore la profondeur.

Les impressionnantes Sefer Thora, soigneusement rangées dans l'arche sainte, constituent le plus grand trésor.
Notre guide, un peu maîtresse d'école, nous décrit quelques-uns des 613 commandements contenus dans ces 5 livres de Moïse sur parchemin.
L'histoire des juifs à Francfort est longue, depuis leur arrivée avec les Romains, jusqu'à l'accueil de milliers de juifs émigrés d'Union Soviétique.

Le temps fort était bien sûr notre dîner en "terre alsacienne", au restaurant Knoblauch.
Nos débats étaient plus animés que celui tenu en même temps par Fillon et Juppé. Ne donnez jamais la parole à des Alsaciens, ils la gardent !

Christian Herzog